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„Die Gleichung ihres Lebens“ – Hochbegabte Mathestudentin zwischen Zahlentheorie und Selbstfindung

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Mit dem normalen Leben hat Mathematik nicht viel zu tun.

Wenn jemand in Mathematik sehr sehr gut ist, womöglich sogar hochbegabt, dann schauen ihn normale Menschen darum oft ein bisschen seltsam und misstrauisch an. Denn die einen wissen es, die anderen ahnen es instinktiv: Mit dem normalen Leben hat Mathematik nicht viel zu tun. Diese Einsicht wird auch für Marguerite eine zunächst bittere Erfahrung. Brillant wie sie ist, wurde sie als einziges Mädchen ihres Jahrgangs an der prestigeträchtigen Pariser Universität École Normale Supérieure mit einem Doktortitel in Mathematik ausgezeichnet. Doch als sie die letzte fast nur noch formale Prüfung dieser möglicherweise revolutionären Doktorarbeit überstehen muss, gehen ihr die Nerven durch. Und der Abschluss wird von ihren akademischen Kollegen für ungültig erklärt.

Das Leben ist mehr als eine Matheaufgabe

Notgedrungen verlässt Marguerite den geschlossenen, sicheren Kosmos der Universität und beginnt die bisher unbekannte, „richtige“ Welt zu entdecken. Marguerite muss ihre Schüchternheit überwinden und ganz unmathematische Flexibilität lernen. Denn das Leben ist mehr als eine zu lösende Matheaufgabe. Filmemacherin Anna Novion arbeitet in diesem Film mit klar umrissenen Gegensätzen. Das ist besonders daran erkennbar, wie sie den Raum der Universität, der Forschung und Wissenschaft, die ihr offenbar unvertraut ist, vom Rest der Welt abgrenzt.

Wissenschaftler meist skurrile Außenseiter oder Autisten

Wissenschaftler, Mathematiker zumal wirken offenbar auf normale Menschen derart skurril, dass sie im Film eigentlich nur als nerdige Außenseiter und Quasi-Autisten beschrieben werden können. Erinnern wir uns nur an Russell Crowe in „A beautiful mind“ oder all die verrückten Wissenschaftler die Science-Fiction-Filme oder Komödien wie „Zurück in die Zukunft“ bevölkern bevölkerten.

Gegenpole Marguerite und Lucas

In dieser Tradition steht auch Marguerite. Sie erfüllt alle Eigenschaften, die im Kino oft für die Darstellung von besessenen Genies verwendet werden: Sie ist in sich gekehrt, hat Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen und zeigt sogar einige nervöse Ticks. Ihr offensichtlicher Gegenpol ist Lucas, der in Bezug auf seinen Intellekt und seine logischen Fähigkeiten gleichwertig ist, sich aber ganz anders verhält. Während Marguerite eine graue, skrupulöse Persönlichkeit besitzt, hat Lucas ein sonniges Gemüt, immer ein Lächeln im Gesicht, und spielt in einer Band. In dieser Gleichung der Gefühlsgegensätze wird Lucas implizit vom Film als Lösungsansatz für Marguerite vorgeschlagen.

Filmregie wie eine perfekte Gleichung?

Es ist, als ob der Film uns von Anfang an ständig sagt: „Marguerite muss dies und das tun, Marguerite muss sich mehr der Welt öffnen, muss ihre mathematischen Bemühungen mit ihrem Bedürfnis nach menschlicher Interaktion in Einklang bringen“. In gewisser Weise ist dies eine sehr reduktionistische Haltung der Regisseurin, da sie schon früh ein Modell präsentiert, in das sich die Protagonistin wie in eine perfekte Gleichung einfügen muss. Die Schweizer Schauspielerin Ella Rumpf, die die Hauptrolle der Marguerite spielt, liefert eine Vorstellung, in der man die Veränderung der Protagonistin in diesen beiden Welten sehen kann. In der Außenwelt wird sie allmählich erwachsen und erlangt die nötige „Ungezogenheit“, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern.

Mangel an Nuancen bei den Figuren

Auch wenn er interessante Figuren und eine gut erzählte Geschichte enthält, erzählt der Film im letzten Drittel nicht viel mehr als eine Art erzwungene „Erziehung der Gefühle, durch die Marguerite ihre Persönlichkeit beibehält, aber lernt, ein besserer Mensch zu sein und weniger rationalistisch zu werden. Und am Ende nimmt sie natürlich trotzdem ihre Doktorarbeit wieder auf. Aber ist das Leben wirklich eine perfekte Gleichung?
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Mit dem normalen Leben hat Mathematik nicht viel zu tun.

Wenn jemand in Mathematik sehr sehr gut ist, womöglich sogar hochbegabt, dann schauen ihn normale Menschen darum oft ein bisschen seltsam und misstrauisch an. Denn die einen wissen es, die anderen ahnen es instinktiv: Mit dem normalen Leben hat Mathematik nicht viel zu tun. Diese Einsicht wird auch für Marguerite eine zunächst bittere Erfahrung. Brillant wie sie ist, wurde sie als einziges Mädchen ihres Jahrgangs an der prestigeträchtigen Pariser Universität École Normale Supérieure mit einem Doktortitel in Mathematik ausgezeichnet. Doch als sie die letzte fast nur noch formale Prüfung dieser möglicherweise revolutionären Doktorarbeit überstehen muss, gehen ihr die Nerven durch. Und der Abschluss wird von ihren akademischen Kollegen für ungültig erklärt.

Das Leben ist mehr als eine Matheaufgabe

Notgedrungen verlässt Marguerite den geschlossenen, sicheren Kosmos der Universität und beginnt die bisher unbekannte, „richtige“ Welt zu entdecken. Marguerite muss ihre Schüchternheit überwinden und ganz unmathematische Flexibilität lernen. Denn das Leben ist mehr als eine zu lösende Matheaufgabe. Filmemacherin Anna Novion arbeitet in diesem Film mit klar umrissenen Gegensätzen. Das ist besonders daran erkennbar, wie sie den Raum der Universität, der Forschung und Wissenschaft, die ihr offenbar unvertraut ist, vom Rest der Welt abgrenzt.

Wissenschaftler meist skurrile Außenseiter oder Autisten

Wissenschaftler, Mathematiker zumal wirken offenbar auf normale Menschen derart skurril, dass sie im Film eigentlich nur als nerdige Außenseiter und Quasi-Autisten beschrieben werden können. Erinnern wir uns nur an Russell Crowe in „A beautiful mind“ oder all die verrückten Wissenschaftler die Science-Fiction-Filme oder Komödien wie „Zurück in die Zukunft“ bevölkern bevölkerten.

Gegenpole Marguerite und Lucas

In dieser Tradition steht auch Marguerite. Sie erfüllt alle Eigenschaften, die im Kino oft für die Darstellung von besessenen Genies verwendet werden: Sie ist in sich gekehrt, hat Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen und zeigt sogar einige nervöse Ticks. Ihr offensichtlicher Gegenpol ist Lucas, der in Bezug auf seinen Intellekt und seine logischen Fähigkeiten gleichwertig ist, sich aber ganz anders verhält. Während Marguerite eine graue, skrupulöse Persönlichkeit besitzt, hat Lucas ein sonniges Gemüt, immer ein Lächeln im Gesicht, und spielt in einer Band. In dieser Gleichung der Gefühlsgegensätze wird Lucas implizit vom Film als Lösungsansatz für Marguerite vorgeschlagen.

Filmregie wie eine perfekte Gleichung?

Es ist, als ob der Film uns von Anfang an ständig sagt: „Marguerite muss dies und das tun, Marguerite muss sich mehr der Welt öffnen, muss ihre mathematischen Bemühungen mit ihrem Bedürfnis nach menschlicher Interaktion in Einklang bringen“. In gewisser Weise ist dies eine sehr reduktionistische Haltung der Regisseurin, da sie schon früh ein Modell präsentiert, in das sich die Protagonistin wie in eine perfekte Gleichung einfügen muss. Die Schweizer Schauspielerin Ella Rumpf, die die Hauptrolle der Marguerite spielt, liefert eine Vorstellung, in der man die Veränderung der Protagonistin in diesen beiden Welten sehen kann. In der Außenwelt wird sie allmählich erwachsen und erlangt die nötige „Ungezogenheit“, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern.

Mangel an Nuancen bei den Figuren

Auch wenn er interessante Figuren und eine gut erzählte Geschichte enthält, erzählt der Film im letzten Drittel nicht viel mehr als eine Art erzwungene „Erziehung der Gefühle, durch die Marguerite ihre Persönlichkeit beibehält, aber lernt, ein besserer Mensch zu sein und weniger rationalistisch zu werden. Und am Ende nimmt sie natürlich trotzdem ihre Doktorarbeit wieder auf. Aber ist das Leben wirklich eine perfekte Gleichung?
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