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Gesundheitspolitik wie die Bahn: Tolle Versprechen, aber ständig verspätet

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2. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“

Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt:innen (BVKJ) in der 2. Folge unserer Podcast-Reihe „Kindergarten Gesundheitspolitik“. Aufgenommen haben wir das Gespräch in seiner Praxis in Zirndorf, die Hubmann mit einer Kollegin, einigen angestellten Kolleg:innen und einem großen Praxisteam betreibt.

Besonderheit der Praxis: eine eigene „Infektfabrik“. Die Idee? Infektpatienten strikt von Vorsorge- und Routinefällen zu trennen. „In der Pandemie haben wir sehr früh begonnen, das Wartezimmer quasi zu schließen. Jetzt haben wir eine Lösung gefunden, die sich bewährt.“ Die Eltern nähmen es gut an.

Doch trotz hoher Organisation stößt die Praxis, wie viele andere, an Grenzen – ob der Regelungen im Gesundheitswesen. Wie die Bedarfsplanung. „Ein gutes Beispiel dafür, wie irreal das System ist.“ Offiziell gibt es im Landkreis Fürth sieben Sitze für Kinderärzte. Aber der Landkreis reicht bis an die Stadtgrenze Nürnbergs und zieht sich fast bis nach Ansbach. In der Realität bedeutet das für viele Familien: lange Wege oder monatelange Wartezeiten.

„Früher konnte ich einem Patienten eine Überweisung mitgeben – heute muss ich persönlich beim Kinderpsychiater anrufen und darum bitten, dass er den Patienten aufnimmt.“ Die Netzwerke, die sich Ärzte über Jahre aufgebaut haben, funktionieren nicht mehr wie früher.

Digitalisierung: Noch lange nicht am Ziel

Ein weiteres Thema: die elektronische Patientenakte (ePA). Sie wird als großer Fortschritt gepriesen, aber in der Praxis hapert es an der Umsetzung. „Wir warten noch auf ein Update“, so Hubmann trocken. Während der Gesundheitsminister Fortschritte verkünden, kämpft die Praxis mit technischen Hürden. „Wir haben schon seit 2002 eine digitale Patientenakte – aber das offizielle System ist noch nicht einsatzfähig.“ Franken ist bekanntlich eine der ePA-Testregionen.

Und was ist mit der Nutzung der Daten? Der eigentliche Mehrwert der ePA soll in der strukturierten Datennutzung liegen – doch dafür fehlt die Standardisierung. „Wir wollen eine bessere Behandlung für Patienten. Aber wenn jeder Arzt andere Dokumentationsstandards hat, bringt uns das erstmal nicht viel.“

Gesellschaftspolitik: Warum fehlt die langfristige Perspektive?

Unser Gespräch verlässt an diesem Punkt die reine Gesundheitspolitik – es geht um größere Zusammenhänge. Warum schafft es die Politik nicht, über die nächste Wahl hinaus zu denken? „Wenn man die Schuldenbremse diskutiert, gibt es zwei Perspektiven“, sagt Hubmann. Die eine: Wer heute Schulden macht, hinterlässt sie der nächsten Generation. Die andere: Wer heute nichts investiert, hinterlässt eine marode Infrastruktur.

Ein Beispiel? Geschlossene Schwimmbäder. „Das erleben wir überall. Die Kommunen haben kein Geld. Da müssen wir uns doch fragen: Wollen wir, dass es in 20 Jahren immer noch so ist?“

Hubmann verweist auf das Münchener Olympiastadion, gebaut in den 1970ern. „Das war eine langfristige Investition, ein Denkmal für Generationen. Heute fehlen solche Großprojekte – weil jeder nur auf die eigene Legislaturperiode schaut.“

Entbudgetierung: Ein erster Schritt – aber nicht für alle

Konkret für die ärztliche Versorgung ist die Entbudgetierung der Hausärzte das große Thema der Woche. Während diese künftig von Vergütungsbegrenzungen befreit werden, bleibt das Problem für Fachärzte bestehen. „Budgets gehören abgeschafft, weil sie leistungsfeindlich sind und die Ärzte demotivieren“, stellt Hubmann klar. „Man arbeitet, aber weiß am Ende nicht, ob man das Geld dafür bekommt – das ist doch absurd.“

Die Ärzte sind durch die steigende Nachfrage ohnehin schon überlastet. Gerade in der Pädiatrie werden immer mehr Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder psychischen Auffälligkeiten behandelt. Doch für diese komplexeren, zeitaufwändigen Fälle gibt es kaum angemessene Vergütung.

Michael Hubmann macht deutlich: Die Probleme sind bekannt, aber sie werden nicht gelöst. Vieles dreht sich in endlosen Gremien und Diskussionen, während die Versorgung in den Praxen immer schwieriger wird. Sein Vorschlag? Mehr Einbindung der Kommunen, langfristige Investitionen und eine ehrliche Debatte darüber, wie das Gesundheitswesen künftig gesteuert werden soll.

Einfach wird das nicht – aber „die Babyboomer werden bald mit den Füßen abstimmen“, prophezeit Hubmann. Viele niedergelassene Ärzte stehen kurz vor dem Ruhestand, Nachfolger sind schwer zu finden. „Und dann? Wer übernimmt dann die Versorgung?“

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2. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“

Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt:innen (BVKJ) in der 2. Folge unserer Podcast-Reihe „Kindergarten Gesundheitspolitik“. Aufgenommen haben wir das Gespräch in seiner Praxis in Zirndorf, die Hubmann mit einer Kollegin, einigen angestellten Kolleg:innen und einem großen Praxisteam betreibt.

Besonderheit der Praxis: eine eigene „Infektfabrik“. Die Idee? Infektpatienten strikt von Vorsorge- und Routinefällen zu trennen. „In der Pandemie haben wir sehr früh begonnen, das Wartezimmer quasi zu schließen. Jetzt haben wir eine Lösung gefunden, die sich bewährt.“ Die Eltern nähmen es gut an.

Doch trotz hoher Organisation stößt die Praxis, wie viele andere, an Grenzen – ob der Regelungen im Gesundheitswesen. Wie die Bedarfsplanung. „Ein gutes Beispiel dafür, wie irreal das System ist.“ Offiziell gibt es im Landkreis Fürth sieben Sitze für Kinderärzte. Aber der Landkreis reicht bis an die Stadtgrenze Nürnbergs und zieht sich fast bis nach Ansbach. In der Realität bedeutet das für viele Familien: lange Wege oder monatelange Wartezeiten.

„Früher konnte ich einem Patienten eine Überweisung mitgeben – heute muss ich persönlich beim Kinderpsychiater anrufen und darum bitten, dass er den Patienten aufnimmt.“ Die Netzwerke, die sich Ärzte über Jahre aufgebaut haben, funktionieren nicht mehr wie früher.

Digitalisierung: Noch lange nicht am Ziel

Ein weiteres Thema: die elektronische Patientenakte (ePA). Sie wird als großer Fortschritt gepriesen, aber in der Praxis hapert es an der Umsetzung. „Wir warten noch auf ein Update“, so Hubmann trocken. Während der Gesundheitsminister Fortschritte verkünden, kämpft die Praxis mit technischen Hürden. „Wir haben schon seit 2002 eine digitale Patientenakte – aber das offizielle System ist noch nicht einsatzfähig.“ Franken ist bekanntlich eine der ePA-Testregionen.

Und was ist mit der Nutzung der Daten? Der eigentliche Mehrwert der ePA soll in der strukturierten Datennutzung liegen – doch dafür fehlt die Standardisierung. „Wir wollen eine bessere Behandlung für Patienten. Aber wenn jeder Arzt andere Dokumentationsstandards hat, bringt uns das erstmal nicht viel.“

Gesellschaftspolitik: Warum fehlt die langfristige Perspektive?

Unser Gespräch verlässt an diesem Punkt die reine Gesundheitspolitik – es geht um größere Zusammenhänge. Warum schafft es die Politik nicht, über die nächste Wahl hinaus zu denken? „Wenn man die Schuldenbremse diskutiert, gibt es zwei Perspektiven“, sagt Hubmann. Die eine: Wer heute Schulden macht, hinterlässt sie der nächsten Generation. Die andere: Wer heute nichts investiert, hinterlässt eine marode Infrastruktur.

Ein Beispiel? Geschlossene Schwimmbäder. „Das erleben wir überall. Die Kommunen haben kein Geld. Da müssen wir uns doch fragen: Wollen wir, dass es in 20 Jahren immer noch so ist?“

Hubmann verweist auf das Münchener Olympiastadion, gebaut in den 1970ern. „Das war eine langfristige Investition, ein Denkmal für Generationen. Heute fehlen solche Großprojekte – weil jeder nur auf die eigene Legislaturperiode schaut.“

Entbudgetierung: Ein erster Schritt – aber nicht für alle

Konkret für die ärztliche Versorgung ist die Entbudgetierung der Hausärzte das große Thema der Woche. Während diese künftig von Vergütungsbegrenzungen befreit werden, bleibt das Problem für Fachärzte bestehen. „Budgets gehören abgeschafft, weil sie leistungsfeindlich sind und die Ärzte demotivieren“, stellt Hubmann klar. „Man arbeitet, aber weiß am Ende nicht, ob man das Geld dafür bekommt – das ist doch absurd.“

Die Ärzte sind durch die steigende Nachfrage ohnehin schon überlastet. Gerade in der Pädiatrie werden immer mehr Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder psychischen Auffälligkeiten behandelt. Doch für diese komplexeren, zeitaufwändigen Fälle gibt es kaum angemessene Vergütung.

Michael Hubmann macht deutlich: Die Probleme sind bekannt, aber sie werden nicht gelöst. Vieles dreht sich in endlosen Gremien und Diskussionen, während die Versorgung in den Praxen immer schwieriger wird. Sein Vorschlag? Mehr Einbindung der Kommunen, langfristige Investitionen und eine ehrliche Debatte darüber, wie das Gesundheitswesen künftig gesteuert werden soll.

Einfach wird das nicht – aber „die Babyboomer werden bald mit den Füßen abstimmen“, prophezeit Hubmann. Viele niedergelassene Ärzte stehen kurz vor dem Ruhestand, Nachfolger sind schwer zu finden. „Und dann? Wer übernimmt dann die Versorgung?“

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