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Klage des Gottesvolkes (2)

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Er ist ein stattlicher Teenager geworden, einer unserer Enkelsöhne. Er liebt den Fußball, hat sich als Torwart bewährt und nun erhielten wir ein Bild, auf dem er sogar mit einem Schiedsrichterzertifikat zu sehen ist. Allerdings fragten wir nach, warum er einen Verband am Finger trug. Nun ja, der Fußball eben … Mich hat die dabeistehende Nachricht berührt: „Drei Wochen Schiene und gut is.“ Da schaut einer mit großer Zuversicht nach vorne und lässt sich von der aktuellen Situation nicht die Perspektive rauben.

Das macht er gut! Das ist auch die Einstellung von Jesaja, jenem Propheten aus dem Alten Testament. Er sieht die damalige Situation nüchtern und schmerzlich. Aber er schaut weiter – so wie es typisch für einen Propheten Gottes ist. „Noch liegt Finsternis über der Erde, Dunkelheit bedeckt die Völker. Doch über dir erstrahlt der Herr, sein herrlicher Glanz scheint auf dich.“ In diesem Zitat aus dem 60. Kapitel des Jesaja-Buches beginnt die Beschreibung dieser Spannung zwischen der eher schwierigen Gegenwart und einer genialen Zukunft aufzuleuchten. Sie zieht sich durch alle letzten Kapitel und ist auch in unserem Textabschnitt zu spüren. Mitten in diesem Spannungsfeld stehen der große Gott einerseits und wir Menschen andererseits. Was heißt das?

Eigentlich hat Gott sich den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen. Er hat uns Menschen Leben geschenkt und wunderbar gemacht. Er wollte in einer guten Beziehung mit uns leben. Die ersten Menschen Adam und Eva gingen mit Gott auf einer schönen Welt spazieren und unterhielten sich mit ihm. So zeigte sich die Liebe des Schöpfers zu seinen Geschöpfen und er wollte von ihnen auch geliebt sein, wie das eben in einer guten Beziehung so ist. Doch die Menschen misstrauten Gott. Und Misstrauen schadet jeder Beziehung! Sie merkten dann schmerzlich, dass es stimmt: Sie waren nach Gottes Bild geschaffen und dadurch mit so viel Entscheidungsfreiheit ausgestattet worden, dass sie sich sogar gegen ihren Schöpfer entscheiden konnten. Das aber hat Folgen. Wir sehen diese Folgen bei Adam und Eva, zur Zeit des Jesaja und sie haben sich grundsätzlich bis heute nicht verändert. Der Prophet beschreibt Ursache und Wirkung so: Wir Menschen haben die Beziehung mit Gott abgebrochen. Dabei ist die göttliche Reinheit verloren gegangen. Alles, was außerhalb dieser Gottesbeziehung geschieht, ist wie ein schmutziges Kleid an uns. Dadurch wird unsere Schuld vor Gott sichtbar. Unser Leben verliert an Gewicht, weil alles, was wir tun, nur noch auf dieses Leben ausgerichtet ist – und letztlich spätestens mit unserem Tod vergeht. Wer so lebt, ist wie welkes Laub, das der Wind fortträgt. Welch ein passendes Bild. Das Fatale daran ist, dass dieser Zustand über die Jahre hinweg zur „Normalität“ geworden ist. „Niemand ruft deinen Namen an, keiner ist bereit, an Gott festzuhalten,“ klagt Jesaja verzweifelt. Und erkennt die Konsequenz: „Du - Gott - hast dein Angesicht vor uns verborgen und uns den Folgen unserer Schuld überlassen.“ Der Apostel Paulus hat diesen Zustand im Neuen Testament mit Worten beschrieben, die in unserem Sprachgebrauch sogar zum Sprichwort geworden sind: Irrt euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten; denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. (Gal. 6,7)

Mich erschüttert diese schlimme „Ernte“, die ich in Kriegsgebieten und Ländern mit Zwang und Terror sehe. Und nicht nur da, ich erkenne sie auch um mich herum, im Alltag genauso wie in Kirchen – und immer wieder in mir selbst. Meine Hilflosigkeit gegenüber diesem Schlimmen wühlt mich auf. Ich schaffe es nicht, das zu ändern. Kann ich da trotzdem noch zuversichtlich sein, wie es mir mein Enkelsohn vorgemacht hat?

Eindeutig: JA! Jesaja zeigt Ihnen und mir den Lösungsweg. Er schaut den allmächtigen Gott an. Eigentlich ist dieser zornig über alle Leute, die er nach wie vor liebt, die ihn aber links liegen lassen. Wer aber nach diesem Gott Ausschau hält, entdeckt erstaunt: ER ist beides. Der Heilige, der Schuld und Sünde nicht akzeptieren kann und in einer fernen prächtigen Herrlichkeit, im Himmel, residiert. Gleichzeitig aber auch der nahe liebevolle Vater, der immer noch darauf wartet, dass seine Geschöpfe wieder in die Beziehung zu ihm zurückkehren. Es hat mich überrascht, dass die Beschreibung Gottes als „Vater“ hier in dem Textabschnitt zweimal genannt wird. Das ist in dieser Dichte so im Alten Testaments selten zu finden. Im Neuen Testament unterstreicht Jesus Christus diese Bezeichnung für Gott, indem er seine Zuhörer lehrt: „So sollt ihr beten: „Unser Vater im Himmel …“ Die, die bewusst in diese Vater-Beziehung eingetreten sind, dürfen sogar „Abba, lieber Vater“ sagen oder „Papa“, wie unsere Kinder es meist tun.

Ist das nicht genial? Wer sein Misstrauen gegenüber Gott aufgibt und sich wieder neu in diese Vater-Kind-Beziehung hineinstellt, der spürt zwar weiterhin all das Schlimme in dieser Welt, weiß aber, dass der Vater im Himmel größer ist! Der bekommt jenen Mut, den auch Jesaja hatte: Er wendet sich mit drängenden Fragen an diesen himmlischen Vater. Er ruft zu Gott, wie es auch in meinem Herzen klingt: Warum merken wir nichts von Deinem Mitgefühl und Deiner Barmherzigkeit? Warum schaust Du zu, dass so viele in die Irre gehen, Deinen Weg verlassen und keine Ehrfurcht mehr vor Dir haben? Du hast doch so viel brennende Liebe und solch eine große Macht!

Dieses innige Gebet gipfelt in ein Flehen und Schreien: HERR, unser Vater, unser Befreier, reiß den Himmel auf und komm herab! Wenn Du eingreifst, dann werden alle Feinde erzittern. Du vollbringst furchtbare Taten, die alle unsere Erwartungen übertreffen. Dann werden die Berge beben! - Dann wird allen unmissverständlich klar sein, dass unser Gott das letzte Wort hat. Im Neuen Testament wird genau das bestätigt und näher erklärt. Dieses Gebet wird erhört werden! Zuweilen geschieht es hier und heute schon so! Einst aber wird unser Gott endgültig kommen und alles „richten“ – im doppelten Wortsinn: Wer weiterhin Gott misstraut und die Vater-Kind-Beziehung ablehnt, für den kommt ER als Richter. Für die, die ihn von Herzen „Vater“ nennen, wird Er alles wieder richten – alles wird gut! Welch eine Perspektive mitten in den Turbulenzen unserer Zeit!

Ich wünsche Ihnen, dass Sie diesen liebevollen Vater und Sein Handeln heute und alle Tage erleben, bis ER diese Weltgeschichte beenden wird und sein Sohn Jesus Christus wiederkommt.

Autor: Jürgen Schmidt


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Das macht er gut! Das ist auch die Einstellung von Jesaja, jenem Propheten aus dem Alten Testament. Er sieht die damalige Situation nüchtern und schmerzlich. Aber er schaut weiter – so wie es typisch für einen Propheten Gottes ist. „Noch liegt Finsternis über der Erde, Dunkelheit bedeckt die Völker. Doch über dir erstrahlt der Herr, sein herrlicher Glanz scheint auf dich.“ In diesem Zitat aus dem 60. Kapitel des Jesaja-Buches beginnt die Beschreibung dieser Spannung zwischen der eher schwierigen Gegenwart und einer genialen Zukunft aufzuleuchten. Sie zieht sich durch alle letzten Kapitel und ist auch in unserem Textabschnitt zu spüren. Mitten in diesem Spannungsfeld stehen der große Gott einerseits und wir Menschen andererseits. Was heißt das?

Eigentlich hat Gott sich den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen. Er hat uns Menschen Leben geschenkt und wunderbar gemacht. Er wollte in einer guten Beziehung mit uns leben. Die ersten Menschen Adam und Eva gingen mit Gott auf einer schönen Welt spazieren und unterhielten sich mit ihm. So zeigte sich die Liebe des Schöpfers zu seinen Geschöpfen und er wollte von ihnen auch geliebt sein, wie das eben in einer guten Beziehung so ist. Doch die Menschen misstrauten Gott. Und Misstrauen schadet jeder Beziehung! Sie merkten dann schmerzlich, dass es stimmt: Sie waren nach Gottes Bild geschaffen und dadurch mit so viel Entscheidungsfreiheit ausgestattet worden, dass sie sich sogar gegen ihren Schöpfer entscheiden konnten. Das aber hat Folgen. Wir sehen diese Folgen bei Adam und Eva, zur Zeit des Jesaja und sie haben sich grundsätzlich bis heute nicht verändert. Der Prophet beschreibt Ursache und Wirkung so: Wir Menschen haben die Beziehung mit Gott abgebrochen. Dabei ist die göttliche Reinheit verloren gegangen. Alles, was außerhalb dieser Gottesbeziehung geschieht, ist wie ein schmutziges Kleid an uns. Dadurch wird unsere Schuld vor Gott sichtbar. Unser Leben verliert an Gewicht, weil alles, was wir tun, nur noch auf dieses Leben ausgerichtet ist – und letztlich spätestens mit unserem Tod vergeht. Wer so lebt, ist wie welkes Laub, das der Wind fortträgt. Welch ein passendes Bild. Das Fatale daran ist, dass dieser Zustand über die Jahre hinweg zur „Normalität“ geworden ist. „Niemand ruft deinen Namen an, keiner ist bereit, an Gott festzuhalten,“ klagt Jesaja verzweifelt. Und erkennt die Konsequenz: „Du - Gott - hast dein Angesicht vor uns verborgen und uns den Folgen unserer Schuld überlassen.“ Der Apostel Paulus hat diesen Zustand im Neuen Testament mit Worten beschrieben, die in unserem Sprachgebrauch sogar zum Sprichwort geworden sind: Irrt euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten; denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. (Gal. 6,7)

Mich erschüttert diese schlimme „Ernte“, die ich in Kriegsgebieten und Ländern mit Zwang und Terror sehe. Und nicht nur da, ich erkenne sie auch um mich herum, im Alltag genauso wie in Kirchen – und immer wieder in mir selbst. Meine Hilflosigkeit gegenüber diesem Schlimmen wühlt mich auf. Ich schaffe es nicht, das zu ändern. Kann ich da trotzdem noch zuversichtlich sein, wie es mir mein Enkelsohn vorgemacht hat?

Eindeutig: JA! Jesaja zeigt Ihnen und mir den Lösungsweg. Er schaut den allmächtigen Gott an. Eigentlich ist dieser zornig über alle Leute, die er nach wie vor liebt, die ihn aber links liegen lassen. Wer aber nach diesem Gott Ausschau hält, entdeckt erstaunt: ER ist beides. Der Heilige, der Schuld und Sünde nicht akzeptieren kann und in einer fernen prächtigen Herrlichkeit, im Himmel, residiert. Gleichzeitig aber auch der nahe liebevolle Vater, der immer noch darauf wartet, dass seine Geschöpfe wieder in die Beziehung zu ihm zurückkehren. Es hat mich überrascht, dass die Beschreibung Gottes als „Vater“ hier in dem Textabschnitt zweimal genannt wird. Das ist in dieser Dichte so im Alten Testaments selten zu finden. Im Neuen Testament unterstreicht Jesus Christus diese Bezeichnung für Gott, indem er seine Zuhörer lehrt: „So sollt ihr beten: „Unser Vater im Himmel …“ Die, die bewusst in diese Vater-Beziehung eingetreten sind, dürfen sogar „Abba, lieber Vater“ sagen oder „Papa“, wie unsere Kinder es meist tun.

Ist das nicht genial? Wer sein Misstrauen gegenüber Gott aufgibt und sich wieder neu in diese Vater-Kind-Beziehung hineinstellt, der spürt zwar weiterhin all das Schlimme in dieser Welt, weiß aber, dass der Vater im Himmel größer ist! Der bekommt jenen Mut, den auch Jesaja hatte: Er wendet sich mit drängenden Fragen an diesen himmlischen Vater. Er ruft zu Gott, wie es auch in meinem Herzen klingt: Warum merken wir nichts von Deinem Mitgefühl und Deiner Barmherzigkeit? Warum schaust Du zu, dass so viele in die Irre gehen, Deinen Weg verlassen und keine Ehrfurcht mehr vor Dir haben? Du hast doch so viel brennende Liebe und solch eine große Macht!

Dieses innige Gebet gipfelt in ein Flehen und Schreien: HERR, unser Vater, unser Befreier, reiß den Himmel auf und komm herab! Wenn Du eingreifst, dann werden alle Feinde erzittern. Du vollbringst furchtbare Taten, die alle unsere Erwartungen übertreffen. Dann werden die Berge beben! - Dann wird allen unmissverständlich klar sein, dass unser Gott das letzte Wort hat. Im Neuen Testament wird genau das bestätigt und näher erklärt. Dieses Gebet wird erhört werden! Zuweilen geschieht es hier und heute schon so! Einst aber wird unser Gott endgültig kommen und alles „richten“ – im doppelten Wortsinn: Wer weiterhin Gott misstraut und die Vater-Kind-Beziehung ablehnt, für den kommt ER als Richter. Für die, die ihn von Herzen „Vater“ nennen, wird Er alles wieder richten – alles wird gut! Welch eine Perspektive mitten in den Turbulenzen unserer Zeit!

Ich wünsche Ihnen, dass Sie diesen liebevollen Vater und Sein Handeln heute und alle Tage erleben, bis ER diese Weltgeschichte beenden wird und sein Sohn Jesus Christus wiederkommt.

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