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Heil und Gericht (2)
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Heute, eine Woche vor Weihnachten, beschäftigt uns der letzte Abschnitt des Jesajabuches. Wenn auch über 400 Jahre zwischen diesen Prophetenworten und der Geburt Jesu liegen, so finden wir in diesem Abschnitt doch schon prophetische Hinweise auf wichtige Aussagen des Neuen Testamentes.
Als Sprachrohr von Gottes Wort an sein jüdisches Volk meldet sich der Prophet zu Wort. Die Einwohner von Jerusalem und Umgebung haben es schwer. Die lange Zeit des Exils in Babylon ist beendet. Die Juden durften wieder in die alte Heimat zurückkommen. Es begannen schwere, entbehrungsreiche Aufbaujahre. Manche Leute wurden mutlos. Sie fühlten sich so klein und so machtlos. Doch dann hören sie die Worte des Propheten, Worte, die Mut machen, Worte, die darauf hinweisen, dass Gott immer noch der Herr ist, der Herr seines Volkes, ja, der Herr der ganzen Welt.
Der Herr kommt!
„Siehe, der Herr wird kommen“, so beginnt dieser letzte Abschnitt. Er kommt mit Feuer. Er kommt auf einem Wagen herangefahren wie ein großer Feldherr. Und er kommt als der Richter. Nicht nur als der Richter des Volkes Israel, nein, als der Richter aller Völker der Welt. Menschen, die Schweinefleisch essen und andere unreine Tiere, die sich also nicht nach Gottes Geboten und Gottes Recht richten, wie die Judäer es tun, sie werden Gottes Strafgericht erleben.
Aber zunächst werden sie ihn sehen, wie er in großer Herrlichkeit erscheint.
Eine doppelte Bewegung kommt in den folgenden Versen zum Ausdruck. Zunächst ist es die Bewegung der Völker hin zum Berg Zion. Dieser Berg wird zum Mittelpunkt der Welt. Auf diesem Berg steht der Tempel in Jerusalem, der wieder aufgebaut wurde. Hier ist Gott zu finden. Hier zeigt er sich in seiner Macht und Herrlichkeit. Diejenigen, die auf Pferden heranreiten, werden dabei sein, und diejenigen, die in Sänften getragen werden, also die Mächtigen der Völker, aber ebenso alle, die mit Maultieren und Dromedaren unterwegs sind, Kaufleute und Händler zum Beispiel. Sie werden kommen und Gott als den Herrn aller Herren anbeten. Ihn, den Herrn der Welt, der zugleich ihr Richter ist. Ja, wer den Gott Israels nicht als Herrn anbetet, wird sein Strafgericht erleben. Und dieses Strafgericht wird ewig sein. So geht es aus den Prophetenworten hervor.
Im allerletzten Vers dieses Kapitels 66 wird es drastisch beschrieben. Ich zitiere den Vers einmal nach der Basisbibel: Gott sagt: „Außerhalb der Stadt sehen sie die Leichen derer, die mir untreu waren. Die Würmer, die sie fressen, sterben nicht. Das Feuer, in dem sie brennen, geht niemals aus. Die ganze Welt ekelt sich vor ihnen.“
Nirgendwo sonst im Alten Testament finden wir so deutliche Worte über Gottes letztgültiges Gericht.
Gott – der Richter und der Retter
Aber auch kaum irgendwo im Alten Testament finden wir so deutliche Worte, die ihn als den Retter aller Menschen in der Welt ankündigen. In diesen Versen wird der Blick geweitet. Die Botschaft, die der Prophet zu überbringen hat, richtet sich nicht nur an das jüdische Volk, sondern an alle Völker der Welt.
Und so komme ich zu der zweiten Bewegung, die in diesen letzten Versen des Jesajabuches deutlich wird. Dass die Völker nach Zion, nach Jerusalem, kommen, das ist die eine Bewegung. Die andere Bewegung ist, dass sich Boten Gottes von dort aufmachen. Sie werden von Gott selbst in alle Welt gesandt, zu den entferntesten Ländern und Inseln, um den Gott Israels als den Herrn und Retter zu verkünden. Exemplarisch werden einige Orte genannt: Tarsis in Spanien, Put und Lud als Orte in Afrika, Orte im Gebiet des heutigen Irak oder auch Orte am Schwarzen Meer und in Griechenland.
Hier finden wir Anklänge an den Missionsbefehl Jesu: „Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker.“ Die Botschaft von der Herrschaft Gottes, vor dem alle Menschen, alle Völker sich verantworten müssen, aber gerade auch die Botschaft von Gott, der als der Retter erscheint, soll in aller Welt verkündet werden.
Diese beiden Bewegungen finden wir im Neuen Testament wieder, die Komm-Bewegung und die Geh-Bewegung. Gott selbst ist es, der sich auf den Weg macht zu den Menschen. Das feiern wir als christliche Gemeinden gerade zu Weihnachten. Gott kommt, ja, er ist gekommen in Jesus Christus. Mit ihm begann die große Zeitenwende. Und wir singen: „Christ, der Retter, ist da!“
Aber Gott kam nicht in einem Streitwagen, nicht mit Waffengewalt. Er kam als ein kleines, wehrloses Kind. Und doch, so lesen wir es im Neuen Testament immer wieder, entscheidet sich an diesem Kind das Schicksal der Welt. Die Hirten auf dem Feld von Bethlehem haben es begriffen. Auch weise Männer kamen von weit her, um Jesus anzubeten. Und sie sahen die Herrlichkeit Gottes, von der in unserem Abschnitt die Rede ist, in dem neugeborenen Kind.
In Jerusalem kamen diese beiden Bewegungen zusammen, die Komm-Bewegung und die Geh-Bewegung. Hier starb der Gottessohn wie ein Terrorist am Kreuz. Hier opferte er sein unschuldiges Leben an unserer Stelle. So lesen wir es in der Bibel. Der Sohn Gottes, der über uns Menschen Gericht halten könnte, wird selbst hingerichtet. Und das zu unserem Glück, zu unserem Heil.
Eine neue Welt
Von Jerusalem aus machten sich dann die Jünger Jesu auf den Weg und verkündigten die gute Nachricht von Jesus, der unser Retter geworden ist.
Noch ein Gedanke aus dem Jesajabuch, der im Neuen Testament wieder eine Rolle spielt: Der Prophet Gottes spricht von dem neuen Himmel und der neuen Erde, die kommen soll. Gott wird Neues schaffen am Ende dieser Weltzeit. Davon lesen wir auch ganz am Ende des Neuen Testamentes, in der Offenbarung des Johannes. Der Seher Johannes schreibt: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen.“ Und dann beschreibt er Jerusalem als eine neue Stadt, als die unvorstellbar große und herrliche Stadt Gottes. Das wird geschehen am Ende dieser Weltzeit.
Was am Ende des Jesajabuches schon erwähnt wird, was dort schon angekündigt wird, das vollendet sich am Ende der Zeit. Ja, es zieht sich durch die ganze Bibel hindurch: unsere Erde, unsere Welt geht nicht in erster Linie auf die Katastrophe zu, sondern auf die Vollendung, wenn Jesus wiederkommt.
So wird ein weiter Bogen gespannt von Jesaja über die Evangelien im Neuen Testament bis hin zur Offenbarung des Johannes.
Autor: Pastor Bernhard Berends
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286 قسمت
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Heute, eine Woche vor Weihnachten, beschäftigt uns der letzte Abschnitt des Jesajabuches. Wenn auch über 400 Jahre zwischen diesen Prophetenworten und der Geburt Jesu liegen, so finden wir in diesem Abschnitt doch schon prophetische Hinweise auf wichtige Aussagen des Neuen Testamentes.
Als Sprachrohr von Gottes Wort an sein jüdisches Volk meldet sich der Prophet zu Wort. Die Einwohner von Jerusalem und Umgebung haben es schwer. Die lange Zeit des Exils in Babylon ist beendet. Die Juden durften wieder in die alte Heimat zurückkommen. Es begannen schwere, entbehrungsreiche Aufbaujahre. Manche Leute wurden mutlos. Sie fühlten sich so klein und so machtlos. Doch dann hören sie die Worte des Propheten, Worte, die Mut machen, Worte, die darauf hinweisen, dass Gott immer noch der Herr ist, der Herr seines Volkes, ja, der Herr der ganzen Welt.
Der Herr kommt!
„Siehe, der Herr wird kommen“, so beginnt dieser letzte Abschnitt. Er kommt mit Feuer. Er kommt auf einem Wagen herangefahren wie ein großer Feldherr. Und er kommt als der Richter. Nicht nur als der Richter des Volkes Israel, nein, als der Richter aller Völker der Welt. Menschen, die Schweinefleisch essen und andere unreine Tiere, die sich also nicht nach Gottes Geboten und Gottes Recht richten, wie die Judäer es tun, sie werden Gottes Strafgericht erleben.
Aber zunächst werden sie ihn sehen, wie er in großer Herrlichkeit erscheint.
Eine doppelte Bewegung kommt in den folgenden Versen zum Ausdruck. Zunächst ist es die Bewegung der Völker hin zum Berg Zion. Dieser Berg wird zum Mittelpunkt der Welt. Auf diesem Berg steht der Tempel in Jerusalem, der wieder aufgebaut wurde. Hier ist Gott zu finden. Hier zeigt er sich in seiner Macht und Herrlichkeit. Diejenigen, die auf Pferden heranreiten, werden dabei sein, und diejenigen, die in Sänften getragen werden, also die Mächtigen der Völker, aber ebenso alle, die mit Maultieren und Dromedaren unterwegs sind, Kaufleute und Händler zum Beispiel. Sie werden kommen und Gott als den Herrn aller Herren anbeten. Ihn, den Herrn der Welt, der zugleich ihr Richter ist. Ja, wer den Gott Israels nicht als Herrn anbetet, wird sein Strafgericht erleben. Und dieses Strafgericht wird ewig sein. So geht es aus den Prophetenworten hervor.
Im allerletzten Vers dieses Kapitels 66 wird es drastisch beschrieben. Ich zitiere den Vers einmal nach der Basisbibel: Gott sagt: „Außerhalb der Stadt sehen sie die Leichen derer, die mir untreu waren. Die Würmer, die sie fressen, sterben nicht. Das Feuer, in dem sie brennen, geht niemals aus. Die ganze Welt ekelt sich vor ihnen.“
Nirgendwo sonst im Alten Testament finden wir so deutliche Worte über Gottes letztgültiges Gericht.
Gott – der Richter und der Retter
Aber auch kaum irgendwo im Alten Testament finden wir so deutliche Worte, die ihn als den Retter aller Menschen in der Welt ankündigen. In diesen Versen wird der Blick geweitet. Die Botschaft, die der Prophet zu überbringen hat, richtet sich nicht nur an das jüdische Volk, sondern an alle Völker der Welt.
Und so komme ich zu der zweiten Bewegung, die in diesen letzten Versen des Jesajabuches deutlich wird. Dass die Völker nach Zion, nach Jerusalem, kommen, das ist die eine Bewegung. Die andere Bewegung ist, dass sich Boten Gottes von dort aufmachen. Sie werden von Gott selbst in alle Welt gesandt, zu den entferntesten Ländern und Inseln, um den Gott Israels als den Herrn und Retter zu verkünden. Exemplarisch werden einige Orte genannt: Tarsis in Spanien, Put und Lud als Orte in Afrika, Orte im Gebiet des heutigen Irak oder auch Orte am Schwarzen Meer und in Griechenland.
Hier finden wir Anklänge an den Missionsbefehl Jesu: „Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker.“ Die Botschaft von der Herrschaft Gottes, vor dem alle Menschen, alle Völker sich verantworten müssen, aber gerade auch die Botschaft von Gott, der als der Retter erscheint, soll in aller Welt verkündet werden.
Diese beiden Bewegungen finden wir im Neuen Testament wieder, die Komm-Bewegung und die Geh-Bewegung. Gott selbst ist es, der sich auf den Weg macht zu den Menschen. Das feiern wir als christliche Gemeinden gerade zu Weihnachten. Gott kommt, ja, er ist gekommen in Jesus Christus. Mit ihm begann die große Zeitenwende. Und wir singen: „Christ, der Retter, ist da!“
Aber Gott kam nicht in einem Streitwagen, nicht mit Waffengewalt. Er kam als ein kleines, wehrloses Kind. Und doch, so lesen wir es im Neuen Testament immer wieder, entscheidet sich an diesem Kind das Schicksal der Welt. Die Hirten auf dem Feld von Bethlehem haben es begriffen. Auch weise Männer kamen von weit her, um Jesus anzubeten. Und sie sahen die Herrlichkeit Gottes, von der in unserem Abschnitt die Rede ist, in dem neugeborenen Kind.
In Jerusalem kamen diese beiden Bewegungen zusammen, die Komm-Bewegung und die Geh-Bewegung. Hier starb der Gottessohn wie ein Terrorist am Kreuz. Hier opferte er sein unschuldiges Leben an unserer Stelle. So lesen wir es in der Bibel. Der Sohn Gottes, der über uns Menschen Gericht halten könnte, wird selbst hingerichtet. Und das zu unserem Glück, zu unserem Heil.
Eine neue Welt
Von Jerusalem aus machten sich dann die Jünger Jesu auf den Weg und verkündigten die gute Nachricht von Jesus, der unser Retter geworden ist.
Noch ein Gedanke aus dem Jesajabuch, der im Neuen Testament wieder eine Rolle spielt: Der Prophet Gottes spricht von dem neuen Himmel und der neuen Erde, die kommen soll. Gott wird Neues schaffen am Ende dieser Weltzeit. Davon lesen wir auch ganz am Ende des Neuen Testamentes, in der Offenbarung des Johannes. Der Seher Johannes schreibt: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen.“ Und dann beschreibt er Jerusalem als eine neue Stadt, als die unvorstellbar große und herrliche Stadt Gottes. Das wird geschehen am Ende dieser Weltzeit.
Was am Ende des Jesajabuches schon erwähnt wird, was dort schon angekündigt wird, das vollendet sich am Ende der Zeit. Ja, es zieht sich durch die ganze Bibel hindurch: unsere Erde, unsere Welt geht nicht in erster Linie auf die Katastrophe zu, sondern auf die Vollendung, wenn Jesus wiederkommt.
So wird ein weiter Bogen gespannt von Jesaja über die Evangelien im Neuen Testament bis hin zur Offenbarung des Johannes.
Autor: Pastor Bernhard Berends
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