Mythen im Ukraine-Krieg
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Für Agnieszka Pufelska sind Mythen Glaubenssätze, die nicht infrage gestellt werden und keinen Bezug zur Realität haben. Präsident Putin nutze zur Kriegsrechtfertigung gegen die Ukraine tief im russischen Selbstbewusstsein verwurzelte Mythen. Den heilsgeschichtlichen Mythos als Retter vor "dem Faschismus" und "westlicher Dekadenz". Russland sei danach auch die "letzte Bastion des Christentums". Auf der anderen Seite, der ukrainischen, sieht Pufelska einen Mythos von der Kiewer Rus. Einen Bezug auf das mittelalterliche Reich mit der Hauptstadt Kiew. Dessen Nachfolger sei in diesem Mythos nicht Russland, sondern die Ukraine. Kiew sei danach das "ukrainische Jerusalem". Für Agnieszka Pufelska sind Mythen eine "kraftspendende Erzählung, die man braucht, um Kollektive zu gründen, um Gemeinschaften zu etablieren, um auch diese Gruppen zu mobilisieren."
Dr. Agnieszka Pufelksa ist in der Nähe von Warschau aufgewachsen und lehrt heute als Historikerin an der Universität Potsdam Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit. Sie habilitierte sich über das polnische Preußenbild in der Zeit der Aufklärung und arbeitete unter anderem zu Deutschen und Juden als Feindbilder in Polen und zum sogenannten jüdischen Bolschewismus als Propagandainstrument in der Weimarer Republik.
Dr. Heiner Wember ist Radiojournalist und Historiker aus Münster.
Die didaktischen Materialien finden Sie hier: [https://www.historycast.de/kopie-von-staffel-1]
Staffel 2, Folge 1 des historycast - was war, was wird? des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e. V. [http://geschichtslehrerverband.de]
Gefördert wird das Projekt durch die Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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